Edle Flieger aus allen Epochen”


Rheinpfalz: Luftfahrtverein Grünstadt lädt zum „Open Airport” in Quirnheim
Zum „Open Airport” mit Oldtimer-Fly-In und Oldtimer-Sternfahrt laden der Luftfahrtverein Grünstadt (LVG) und das Motorrad- und Technikmuseum Leiningerland am Sonntag, 3. Juli, auf dem Flugplatz in Quirnheim ein. LVG-Vorsitzender Ernst Eymann erwartet bei schönem Wetter wieder etliche tausend Besucher. Sie können Kunstsegler erleben, selbst in die Luft gehen sowie alte Flieger, Bikes und Autos bestaunen.
„Rund 20 Oldtimer-Flugzeuge wurden fest zugesagt”, sagt Eymann und kündigt „edle Flieger aus allen Epochen” an. Viele darunter seien älter als 50 Jahre. „Es ist eine Bücker Bestmann 181 aus dem Jahr 1945 dabei”, so der Vereinsvorsitzende. Der Rumpf des für Schulungen konstruierten Tiefdeckers ist vorn aus Metall und hinten aus Holz, meist mit Stoffbespannung. Im verglasten Cockpit finden zwei Piloten hintereinander Platz. Der Kleinflieger bringt es auf immerhin 215 Kilometer pro Stunde.
Etwa 305 km/h schafft die französische Max Holste Broussard. Sie steht neben acht, neun anderen Maschinen für die Rundflüge bereit, welche den ganzen Tag über stattfinden. Anfang der 1950er Jahre wurde sie als leichtes Verbindungs- und Transport-Flugzeug für das Militär entwickelt. Ihr Doppelseitenleitwerk verleiht ihr ein ungewöhnliches Flugbild. Die Broussard ist robust und war im Algerienkrieg (1954 bis 1962) auch bewaffnet unterwegs. Später wurden die Vielzweck-Flieger, die auch besonders geeignet sind für Fallschirmabsprünge, als Sprühflugzeuge in der Landwirtschaft eingesetzt.
Mit dem Grunau Baby wurde zu Beginn der 1930er Jahre ein Gleiter für den kleinen Geldbeutel erfunden. Der Winzling reiht sich in eine kleine Serie von lautlosen Fluggeräten ein, die neben den motorisierten auf dem Veranstaltungsgelände präsentiert werden. Unter den Exponaten ist auch der Duo Discus, mit dem Harald Weber und Ralf Bock gerade die rheinland-pfälzische Landesmeisterschaft gewonnen haben. Dass man mit Segelflugzeugen hervorragend Kunststücke vollführen kann, zeigen zu unterschiedlichen Zeiten die beiden LVG-Piloten Max Schumann und Thomas Radmann. Die Zuschauer können sich zwischendurch mit Kuchen und Herzhaftem versorgen.
„Open Airport” wurde Mitte der 1990er ins Leben gerufen. „Harald Weber, Marc Christmann und ich hatten uns überlegt, wie man das seit 1975 bestehende Flugplatzfest aufpeppen könnten”, blickt Eymann zurück. Bis einschließlich 2008 startete die Veranstaltung bereits samstagabends mit dem Liveauftritt einer Band. „Da kamen allein schon immer mehr als 1000 Besucher”, erzählt Eymann, der es bedauert, dass es dem ehrenamtlichen Organisationsteam zeitlich nicht mehr möglich ist, dieses Musikereignis aufrecht zu erhalten. (abf)

Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ Publikation: Unterhaardter Rundschau
Ausgabe: Nr.150 Datum: Freitag, den 01. Juli 2011
Seite: Nr.17 "Deep-Link"-Referenznummer: ‚7861715‘
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